erwischt

das rote gummibärchen, welches ich vor ein paar wochen morgens am uBahnsteig habe liegen sehen ...

r.i.p.

und wo ist das kännchen ?

tage wie dieser, und tage wie der gestrige, die fangen meistens schön leise an, um mit einem lauten knall oder wahlweise auch platsch oder aua zu enden.
tage wie dieser gehen aufs karma und da nie wieder weg. oder nee, es ist eigentlich die lebenszeit und deren dauer, aber das ist ja irgendwie das selbe. gefühlt. heute.
im büro brummt alles. der chef, sämtliche handys, der plotter spuckt unentwegt buntes, das fax läuft heiß, und ich kann schon die verbindungsmelodien mitpfeifen. nachdem ich dann gestern gegen 20:00 die reiseverkehrskauffrau, meine persönliche, fast in den wahnsinn getrieben habe, um meinen chef, den besten der welt, nächste woche eine tournee abreissen zu lassen ( düsseldorf-münchen-stuttgart-wien-tokyo-wien-münchen-düsseldorf ... falls ihn einer sieht ) , und ich zu spät zu allem kam, vor allem zu spät, um " findet nemo " anzusehen ... na ja, ende des fadens hier.
dann heute der tag der tage. mein outlook spuckte gestern im viertel-stunden-takt die erinnerung raus, mein handy heute morgen auch : "mehr wie pünktlich und mehr wie adrett " .
es kam, wie es mußte, das schicksal nahm nicht nur seinen lauf, es nahm seinen jogging-jahres-soll.
ein fellchen muss des nächtens auf die alarm-taste meines nun am boden stehenden radioweckers getapst sein. ich, die auch am boden schläft, zur zeit, ich verschlief also erst einmal um satte 30 minuten. mit einem hektischen fleck auf der wange in die klamotten, in der vollen uBahn keine peinlichkeit gescheut und die wimpern getuscht und die lippen geglosst, um dann erst einmal voll gemütlich in der tube stecken zu bleiben. uBahnstau. "supi " dachte ich, und konnte KEINEN arsch anrufen und über meine nun doch eintreffende verspätung zu informieren, weil ich in diesem scheiß tunnel tunnel kein netz hatte. so gesellte sich der zweite hektische fleck zum ersten während ich im tunnel stand, und vor der bürotür die kunden.
agenturleute. agenturleute, die heute vor sechs aufstehen mussten, während ihre sekretärinnen im gleichen bett weiterschliefen, um ihren flieger nach düsseldorf zu bekommen.
" du, ich steh auch im stau, und die haben mich schon angerufen, weil sie dich nicht erreicht haben. die sind nämlich flüssig durchgekommen, vom flughafen bis zum büro. wir sind wohl die einzigen, die heute im delay sind " witzelte mein kollege, noch in köln stehend.
die folgende rennerei von haltestelle zum büro mit zwischenstop bei bäckerin ( wat ham sie denn heute, sindse so in eile, sie ? ) erspare ich an dieser stelle. nur eins : ich war verdammt schnell !
kurz vor ankunft innerlich die sonne ausgepackt, weil charme mußte jetzt sein. ganz viel charme.
bei anblick der vier angesäuerten männer in boss- anzügen machte ich innerlich flugs noch eine lampe mehr an, zur sicherheit.
" ich befürchte, sie warten alle auf mich ? " flötete ich atemlos in die runde, und versuchte einen schlampig- koketten augenaufschlag. bei zweien brach das eis bei diesem nebst händedruck. die anderen beiden waren wohl eine führungsebene höher und schwerer zu beeindrucken.
dann ging das bestelldrama los. kaffee wollte nur einer, der andere einen grünen tee, den aber bei 80 grad ins wasser gelassen. der dritte trinkt morgens nur organgensaft und der vierte ist mit einem aschenbescher zufrieden. ich hatte exakt noch eine 0,3 orangensaftsaft, kein milchkännchen zum rest des geschirrs, nur entschlackungstee und der wasserkocher streikte.
und der beste chef der welt, der fehlte ? lag noch unter seiner freundin und hatte sein handy aus. prioritäten setzen und so.
" alles aufschneider ... machs denen nett, zeig ihnen die mappen, erklär was, flirte... ich komm gleich, so oder so " lachte er mir 5 minuten später beim rückruf entgegen, während er in seinen eigenen boss-anzug sprang.
also milchkännchen im nachbarbüro geschnorrt, entschlackungstee als grüne extra- mischung vorgetäuscht, wasser in der mikrowelle heiß gemacht und den größten aschenbecher des hauses mitten zwischen die laptops plaziert.
jetzt kehrt ruhe ein, für zwei stunden. der beste chef der welt weiß zu reden und jetzt kann ich endlich mal ein paar emails beantworten, drei kaffee trinken und wach werden. wenn aus dem bosanzuggefülltem nebenraum nicht die ganze zeit ein geräusch käme, was mir so gar nicht gefällt ... das microsoft'sche fehlertönchen.

*plönk*plönk*plönk*

order # 369

jonathan ?

madame ...

sehen sie dort hinten dieses rosettenmeerschweinchen ?

ja, madame.

gut. und sehen sie daneben dieses kleine, angriffslustige plüschtierchen, welches sich just in diesem moment auf das friedlich dahinschlafende rosettenmeerschweinchen wirft ?

ja, madame.

das jonathan, das ist ein arschlochhamster. wenn sie so nett wären, und einen eimer wasser über beide kippen ? wer weiß, was dabei herauskäme ...

sofort madame.



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:) gruß nach oben.

GA!


es ist november.
es ist november und das bedeutet unter anderem, dass es um fünf uhr nachmittags ( also nach mittag ) finster ist wie um mitternacht.
es ist november, und wenn ich nach feierabend durchs dörfliche industriegebiet laufe, ist es ruhig und beschaulich. die lauswart glüht angestrahlt in giftgrün, die kuchenfabrik läßt einem das wasser im mund zusammenlaufen, auf dem rhein hört man die schiffe tuckern.
so auch gestern abend. mit einem kleinen unterschied.
mitten im stürmischen blättertreiben steht ein kleiner mensch auf dem bürgersteig und sagt laut und deutlich " GA ! "
ich sag auch "GA!", und bestaune seine nicht novembertaugliche ausgehkluft, welche aus einem geringelten einteiler aus nicki bestand, und einem socken, links.
ich dreh mich einmal um meine eigene achse, suche die eltern des zwergs und schaue in alle vier richtungen in leere strassen.
" Ga ! " , er wieder.
ich : " hallo kleiner mann."
er : " ga ..."
ich : " ga ? "
er : " ga. "
seine unterlippe fing an zu beben.
ich : " na komm mal her. nicht gleich loskreischen. erst mal herkommen ..."

und riss in beherzt vom kalten bürgersteig hoch, wie ich das sonst mit dem boss der fellchen mache.

" kotz mir nicht auf die stüssy-jacke " ermahne ich noch, als die letzten worte sich in sein protestgeheul mischen.
" hee...heeee...ist ja guuut. komm schon....gagaga...sag mal gaga. " brabbel ich sinnentleert in den zappelnden einteiler, der
vor lauter rumhüpferei meinerseits aprupt verstummt.

" komm, wir suchen jetzt die mama, okay ? oder den papa ? sag schon, wer hat dich hier stehen lassen ? "
die unterlippe ging schon wieder straight in die richtung " nach vorne " und ich wechselte schnell das thema.
" schau mal die fenster ( und drehte ihn in richtung der fensterscheiben, aus denen warmes licht die anwesenheit von leuten versprach, die vielleicht den kleinen hier gemacht hatten ) ... hinter welchem macht die mama wohl grad deine pulla warm, hm ? "
ich hüpfte alle erdgeschosswohnungen ab, mit der hoffnung, hinter irgendeinem ein paar zu sehen, die grad ihren zögling vermissten und die polizei anriefen.
nix.
er : " GA! "
ich : " jo, jetzt wart doch mal. ich muss überlegen. und kleb mir nicht dein bonbon auf die jacke, himmelnochmal."
ich stopfte ihm ein taschentuch in die händchen, er knüllte und warf es auf die strasse.
" na, umweltschutz haben deine eltern als lektion ebenfalls ausgelassen, hä ? ", sag ich und überlegte, wo die babyklappe in düsseldorf ist.
" ob ich dich da noch durchgeschoben bekomme ? du bist doch schon bald zwei, oder ? also bei mir kannst du nicht wohnen, solange du deine tempos auf die strasse wirfst. bei mir wohnen nur zwerge, die politisch korrekt handeln, und ihren müll trennen und so. lass dich mal ansehen ... du bist ja richtig süß mit deinen dunklen locken. hast du auch einen namen ? komm, sag mal wie du heißt, ja ? also ich bin die -L-U- ... und jetzt du : "
er : " GA! "
ich :" na, deine eltern geben sich wohl mit nix mühe, hm ? "
ich stellte mich also mitten auf die strasse und rief ins dorf : " hallooo ...vermisst hier keiner seinen kleinen GA ? der will aus dem smorland abgeholt werden ! hallooo ? haaaaallo ??? "

stille. ausser ga, der zappelnd und lachend "ga ga ga" rief, und seinen zweiten socken dem taschentuch hinterherfeuerte.

" bei allen göttern, was habt ihr euch da oben denn jetzt dabei gedacht , ha ? hab ich nicht schon genug am hals ? ", rief ich diesmal eben so bestimmt, nur straight in richtung " nach oben ".

auf gagas fragendes " ga? " antwortete ich, das da der liebe gott wohnt, und an den hätt ich quasi mal kurz ne sms geschickt, verbal. incoming chat request und so. er zuckte mit den schultern, sagte "ga" und zog an der schniepelzone.
" oh nein. du wirst doch jetzt nicht etwa müssen, oder ? bitte nicht müssen müssen. komm, wir rufen noch mal beide laut und deutlich nach der mama und dem papa, und wenn in 30 sekunden keiner zurückruft, auch der liebe gott nicht, dann ruf ich durch. und zwar bei der polizei."

stille. schniepel zuppeln, luft holen ...

" da ist ja mein kleiner ausreisser " tönt es plötzlich aus einer toreinfahrt. " na, diesmal hast du es ja richtig weit geschafft " ... stimmlage zwischen arg erleichtert und dezent strafend.

" GaGAgaGAgaGA " zappelt der zwerg los, und pinkelte gleichzeitig in den schlafanzug. ich bemühe mich, ihn nicht ganz unmütterlich auf der stelle fallen zu lassen und laufe höchst erfeut auf die fremde frau zu, die ebenfalls was einteiliges aus nicki trägt. "sie müssen die mutter sein" stelle ich einfach mal so fest und drücke ihr den triefenden ableger in die hände.
" ja, genau " lacht sie mich an. " gott sei dank waren sie in der nähe, um den ausreisser hier zu stoppen "
" sagen sie mal ... wie kann das, das der lütte ihnen hier abhaut ? so wegen aufsichtspflicht und so. dorf hin, dorf her, aber er kann überfahren, von einem hund gefressen, entführt werden oder beherzt eine portion rattengift futtern, was hier rumliegt !"
" jaa, ich weiß, aber wir haben eine hundeklappe, und da ist der wieder raus, und der hund sass dafür auf der kücheneckbank, und der hund ist auch dunkel, und ich dachte, da säße der maximilian und ... "
" ??? " staune ich.
" na ja, und als es mir auffiel, war es schon zu spät. ich stellte dem hund maximilians teller mit seinem abendbrot vor die nase, und da dachte ich " oh " ... na ja, und da bin ich direkt raus. tschuldigung, falls sie umstände hatten "
" umstände würde ich jetzt so nicht sagen, aber ohne was zu sagen geh ich jetzt auch nicht. konzentrieren sie sich in zukunft mal besser, und bringen sie dem lütten mal sprechen und müllentsorgung bei, dann wäre meine unterhaltung nicht so einseitig gewesen "
sie : " ähm, ja klar...tschüß dann . und danke noch mal. "
ich : " jo, tschüß dann. der hund ist sicherlich schon fertig mit max seinem abendessen "

unterwegs im leben

vor acht in der städtischen uBahn. folgender dialog zweier anwesender inkl. 2 nokias, einem berber inkl. seiner flasche küstennebel.
die beiden weiblichen hauptakteure werde ich barbie und tekkla taufen, abgekürzt durch b und t. der berber bleibt wer er ist.

b *glossigen schmollmund ziehend* : och mann, ich will diesen ton haben.
t * lose haarsträhnen hinters ohr klemmend* : na, ich hab dir doch die nummer eben ins handy getippt. zeig mal eben ... *reißt barbie das handy aus der hand*
barbie wippt mit den stiefeln und guckt leer nach draussen. ihr handy pfeift.
b: ey, gib heeer. ich hab ne sms gekriegt !
t: wart doch mal eben. ich bin grad im menü ... sag mal, WAS verschickst du denn alles ? bericht gesendet an sarah, aksül, kevin, und an mich.
b *wippend * : äh ... hä ?
t: na, was speicherst du denn alles für einen mist ab. lösch das doch mal alles raus.
b *stocksteif* : äääh... HÄ ? wie löschen. was denn ?
t: boah, du bist SO doof. ich hab dir...ach warte ...
tekkla tippt, löscht, tippt, schmunzelt, befreit barbies handy von sämtlichen berichten und sonstigem müll. der berber nimmt einen kräftigen schluck, grinst über beide backen und rölpst.
t: so. jetzt ist da alles leer. okay, der klingelton. ich ruf dir das jetzt ab und dann musst du auf "start" drücken, ja ?
b: hmm, okay.
tekkla tippt und reicht barbie ihr handy zurück.

zeit für offene gedanken, derweil barbie auf ihr handy starrt.

b: HÄ ?
t: WAS ?
b: ach, die sms von nurdjan.
b: boah mann ey...ich hab dir doch die nummer wegen deines klingeltons eingetippt. hast du denn nicht auf "start" gedrückt ?
berber * mit dem urtypischen berberton der unterhalb des tenors liegt* : nhhhatssenich-hicks.
b,t + lu : ???
b: also, wo war das jetzt ?
t *entnervt die augen roll* : gib noch mal her.
tekkla tippt wie wild im menü und alle warten gespannt. berberchen nimmt die nächste halbe- flaschen- hürde.
t*zufrieden* : so. hier...und jetzt auf "start" drücken.
b: äh ... hm... wo denn da? *blöd grins*
t: boah, bist du DOOF ! ey. da *tippt auf dem diplay rum* DA ! da musst du auf "start" drücken, siehst du das ?

tekkla hat einen glänzenden schweißfilm auf der stirn, während berberchen erneut aufstossend auf barbies glitzernagellack starrt.
kurze stille, angespannt, dann bimmelt barbies nokia los.

b: WoooooW.
t: was denn ?
b: na, es scheint geklappt zu haben.
t *aufstöhnend* : lies doch erst mal du blöde kuh. echt ey ...
berber : nanana...immer schön die fassung behaltn hia.
b *laut vorlesend* ... sie 3 klingeltöne und ... hmmnnene... dann auf "start" drücken und ...hmnene...und WAS ?
t *erschrocken* : WAS ?
berber: ???
lu *über buchrand staunend* : ?
b*entrüstet* : zweineunundneunzich. das kostet dann 2,99 euros. pöh.
t: was hastn du gedacht ? dafür hast du dann aber auch deinen blöden klingelton.
b: der ist dann aber auch von justin... eeeeehhh ... ich hab kein netz mehr !
berber: mir sin im kella !
b: hä ?
t: wir sind im untergrund. uBahn. wir sind eben runter gefahren.
b: ach sooo. aber jetzt ist alles wieder weg, weil ich nichts gespeichert hab. *schmoll*
t: egal. war dir doch eh zu teuer. komm, wir müssen die nächste raus.

zwei 13 jährige mädchen, zwei nokias und drei nike/puma/addidas handtäschchen verlassen die szene. berberchen frühstückt weiter flüssig, ich tauche in *liquide zurück.
ruhe im saal. ein paar seiten später setzt sich ein 30-noch was- jähriger, sportlicher typ gegenüber von mir, puhlt umständlich ein buch aus seinem koffer und liest. ich luge über meinen buchrand, um wie gewohnt den titel des buches rauszubekommen. der buchbesitzer hatte aber leider riesige hände, so das einige wörter verdeckt waren. aber ich konnte so was wie "multiple ... orgasmen ... männer...frauen" lesen. im buch selber waren bunte zettelchen als lesezeichen, lese-tipps und wiederauffindreiter plaziert. und er las alles mit abwesendem gesichtsausdruck. auch , als es über die brücke ging, wo man als düsseldorfer gern mal von seiner lektüre hochschaut, als nicht-düsseldorfer natürlich auch, aber er ließ sich da ließ er sich nicht ablenken. er las, und blätterte zurück zum gelben post-it. mit notiz drauf. dann wieder vor zum blauen zettelchen. 100 fragen brannten mir auf der zunge, aber ich hab brav dicht gehalten und in meiner lektüre geschmökert.
was ich aber wirklich gern gewußt hätte : hat er sich die lesezeichen da selber hineingelegt, bei besonders wichtigen stellen, oder hat das jemand für ihn übernommen, zum nachlesen und ausprobieren ? ich werds leider nie erfahren.

dafür ein kleines, persönliches highlight am tristen nieselregendienstagmorgen. zwischen uBahn und büro liegen noch zwei anlaufstellen, in der regel.
die bäckerei mit meinem lieben, alten bäckereifachverkäuferInnen-orakel frau h., und der zeitungsladen, ein paar meter weiter.
frau h. hatte heute morgen - wie der rest der welt auch - fatale laune, und stopfte mit zu viel nachdruck mein rosinenmürbchen in die viel zu kleine tüte, nur um bei meinem zweiten wunsch - ein kümmelbrötchen- angewidert das gesicht zu verziehen, und mich mit einem " na, dann mal einen guten appetit " aus dem laden zu schmeissen.
dann direkt in den zeitungsladen. vor mir eine typische büromausi. beige hose, bluse eine farbnuance heller, blonde haare, zopf, gehalten durch samthaarband in braun, irgendwelche schuhe und von mir vermutete tchibo- unterwäsche in champagner. sie zupfte hier eine igitte aus dem regal, da eine jolly, eine feindin und eine annica und noch eine lilli obendrauf, fertig war der bürotag. ich schaute ebenso angewidert wie frau h. kurz zuvor auf mein kümmelbrötchen, zerrte die schon etwas ältere ausgabe der "ZEIT" aus der verbannungsecke ganz hinten, hustete den staub weg, knallte sie vor bürotussi und lotteriemann, zeigte ihm, wo denn der preis gedruckt ist, und zog von dannen. scheiß gutes gefühl von pseudo-intellekt, peinlich, ein wenig, aber egal. hat sich gelohnt.

ben und das backaroma

so mag ich es. ausgeschlafen, ein überschaubarer arbeitsberg, weil klein und schnell zu handeln, so wie es sich für energielose novembertage gehört, die kuchenfabrik flutet den stadtteil heerdt mit köstlichstem schokokuchenduft und ben harper singt mir aus den boxen etwas vor. das seelchen schaukelt, ein geschenktes buch liegt frohlockend neben mir und der kaffee ist heute auch gar nicht sooo mies. ausserdem kann ich bei geöffnetem fenster dem regen zuhören.
hallo dienstag. ich hab dich lieb.

fragen

die ich hier bei der anke gefunden habe, die sie selber ganz woanders her hat, und dieser sicherlich auch. egal. die machen spass. und an all jene, denen jetzt wieder der intellekt zappelt :
steckt euch doch den finger in den popo !


1. Welches ist das längste und/oder langweiligste Buch, durch das Du Dich, aus welchen Gründen auch immer, erfolgreich hindurchgekämpft hast ?

ich überlege seit geschlagenen 4 minuten, ob es eco's " der name der rose " , oder die bibel war, die mir mehr lesekampf abgefordert hat.
das eine war zu lang erklärt ( auch wenn eco-jünger genau das lieben/brauchen ) , das andere so offensichtlich erstunken und dahingetextet,
das es einem das hirn verbiegt.

2. Von welchem Autor/Autorin kannst Du behaupten: Von dem/der habe ich wirklich jedes Buch gelesen?

och, von einigen. mark barrowcliffe zB , christopher moore zum zweiten, armistead maupin, sister souljah, und für den rest bräuchte ich jetzt einen prüfenden blick in meine bücherregale. ich freue mich immer wie blöd, wenn ich für mich einen neuen autor entdecke, und dieser schon ganz viel geschrieben und ich somit ganz viel zu lesen habe.

3. Welches ist Dein liebster Klassiker (vor mindestens 50 Jahren veröffentlicht)?

shakespeares Sommernachtstraum fällt mir da als erstes ein. als zweites auch. also bleibe ich dabei.

4. Welchen Titel hast Du in den letzten Jahren sicherlich am häufigsten verschenkt?

krieg der spermien von robin baker. da fehlt es vielen an bildung, deswegen liegt es bei mir auch immer auf dem klo aus. für besuch. und der bleibt in der regel recht lange sitzen und kommt mit einem seltsamen gesichtsausdruck wieder.
und william goldman's "brautprinzessin" habe ich auch schon des öfteren verschenkt. und nick hornbys " high fidelity" , welches ich selber am häufigsten geschenkt bekam. vor ein paar jahren zur trennung. netterweise.

5. Von welchem Autoren würdest Du nie wieder freiwillig ein weiteres Buch in die Hand nehmen?

so rosamunde pilcher zeug. hab ich aber auch noch nie in den fingern gehabt. oder grisham. ansonsten wäre das jetzt disserei, und das lass ich mal an dieser stelle.
et jibt für jedn autor nen leser. feddich.

6. Welches Buch hast Du mehr als zweimal gelesen?

pu, der bär von alan a. milne. lese ich seit kindertagen.

7. Welchen Titel hast Du erst nach einigen Seiten beiseite gelegt und dann tatsächlich später nochmals in die Hand genommen und durchgelesen?

die bibel, vor etlichen jahren. ansonsten mach ich das nicht. entweder es funzt direkt, oder eben nicht. wie in der liebe.

8. Wenn man Dich drei Wochen in eine Mönchszelle in Klausur stecken würde, und Du darfst nur drei Bücher mitnehmen, welche drei Titel würdest Du wählen?

keins, ich würde die zeit nutzen, selbst eins zu schreiben.
ginge das nicht, dann :

html leicht gemacht von ?
es ist so einsam im sattel, seit das pferd tot ist von selim özdogan
die rolle der frau und andere lichtblicke von wiglaf droste

die liegen aktuell zum lesen in der warteschleife.

9. Bei welchem Titel sind dir schonmal ernsthaft die Tränen (nicht vor Lachen!) gekommen, obwohl es doch nur ein Buch war?

kundera's "die unerträgliche leichtigkeit des seins "

10. Welches sonst recht erfolgreiche Buch ist Dir bis heute ein großes Rätsel geblieben, d. h. Du hast es einfach nicht verstanden?

umberto eco. da riss mein geduldsfaden laut hörbar. meine theorie: der macht sich gut im regal, aber fragt man die frage : und, haste gelesen ? kommt als antwort meist: nee, mach ich noch. nur angelesen. siehe frage 1.

aber egal

weil die frisur sitzt.

in bed

( m )eine wohnung ist fast leer. ich, die fellchen, eine matratze, ein wasserkocher, ein radiowecker , mein pc und katzenutensilien, das ist was blieb, alles andere ist im neuen nest, geputzt, verstaut, verschenkt, whatever. wir - die fellchen und ich - wir bleiben auf dem schiff bis es sinkt. oder bis in der anderen wohnung endlich auch nur eine tür eingebaut ist. eine muss sein. vorher geht nix.
und während ich so auf der matratze dümpelte und ein loch in die wand gegenüber starrte, da fielen mir die seltsamsten sachen ein.
zum beispiel mein urgroßvater, der mich morgens im pyjama aus dem bett scheuchte ( oben in stade ) um mir auf dem deich störche zu zeigen. alle sagten immer, er wäre schon ein wenig wunderlich in seinem hohen alter. ich fand ihn anbetungswürdig und gar nicht schrullig. nur das autofahren, das hätte ermit seinen 88 lenzen lassen sollen. da waren wir immer alle grün im gesicht. aber er ließ es sich nicht ausreden. nie. lieber opa malte.
dann meine alte deutschlehrerin in der schule damals, die mir in ein heft unter einen langen langen aufsatz einen für mich sehr wichtigen satz mit ihrer grünen tinte schrieb, den ich mir heute noch zu herzen nehme, und es scheint, sie würde recht behalten. und meine alte katze lizzy fiel mir ein. und hinterließ eine tränenspur auf meiner wange und einen feuchten fleck auf dem kissen. und meine erste wohnung. also nicht so ganz. es war eher eine art besetztes haus, damals, vor 100 jahren. ich war mit tom zusammen, und der war drummer in einer punk band. wir waren beide weder volljährig, noch weniger erwachsen, aber dafür sehr an spass interessiert. tom war gegen alles, prinzipiell, wei er immer sagte, duzte ebenfalls aus prinzip jeden, machte die haustür meisten nackt auf und übte am liebsten nachts. schlagzeug.
diese "wohnung" hatte fünf zimmer.und wir hatten nichts. nichts ausser ein paar klamotten, einen berg platten nebst plattenspieler, einen großen spiegel, eine große
matratze und das schlagzeug. ach so, und eine packung smacks, die immer irgendwo rumstand.
woche um woche sind wir von einem zimmer ins nächste gezogen, manchmal auch schon nach einem abend, wenn wieder party war. wir hatten nämlich auch keinen staubsauger dort, und ein vollgekrümelter boden ging uns auf die nerven. irgendwann nach kurzer zeit ging sowohl die beziehung zu tom in die brüche, wie auch das haus abgerissen wurde. ce la vie. hat keinen schaden angerichtet.
dann mußte ich an meinen einzug in diese wohnung denken, in der ich grad lag, und aus der ich grad ausziehe. vor dreieinhalb jahren. "nur zum übergang" hab ich immer gesagt. und dann wurde es doch länger als gedacht. mein geliebtes nest, oben über den baumwipfeln. noch ein tränchen, diesmal für die baumwipfel. der brief meiner vermieterin lag neben mir, udn unter alle formalitäten schreib sie noch einen
dann bin ich die sachen noch einmal stück für stück durchgegangen, die ich zuvor auf die strasse zum sperrmüll gestellt habe. die nächste träne. die für meine komische, kniehohe hexe, die jahrelang mit mürrischem gesichtsausdruck in meiner diele hockte und beinchen stellte. immer nur männlichen besuchern. so mancher zeh stieß sich an ihr, so mancher fluch ging auf sie runter. immer nur die männlichen besucher.
und dann musste ich mich von ihr trennen. sie stand im regen gestern abend, und ich drehte mich von allen weg, weil keiner sehen sollte, dass ich heule wenn ich altes zeugs wegschmeisse. da, allein in meinem plümo, da wars dann okay. ich wußte da auch noch nicht, das sie jemand mitgenommen hat. heute morgen war sie jedenfalls nicht mehr da. vielleicht bekommt sie einen neuen platz in einer diele, wo sie weiterhin beinchen stellen kann ? so bringt ausmisten einerseits ein unglaubliches freiheitsgefühl, andererseits zerrts am herzelein. keine ahnung, wie das nächstes jahr gehen soll, wenn alles bis auf den letzten bleistift verkauft werden soll. aber das sind ungelegte eier. ich schniefe laut, ziehe ein fellchen hoch und frage es mit verrotzter stimme, obs ihm auch so gehen würde, wenn ein alter socken oder ein altes überraschungsei ( anm.: lieblingsspielzeuge ) verschwunden wären ?! fellchen stuppt mich mit nasser, kalter nase aufs auge, schleckt feste drüber und geht. und während ich es draussen scharren höre, schlafe ich langsam ein, dankbar, nicht noch mehr gedanken platt wälzen zu müssen.