Februar 11, 2004
miagolare zieht vorläufig um ...
neue adresse http://derbe.blogger.de
euch erwarten neue farben, spritzige überschriften, kaufzwänge, sexy unterschriften, miese photos, kommentarfunktionen und immer noch keine linklisten. ich erwarte euch dort.
posted by Lu |
2/11/2004 05:25:00 PM
happy birthday paps !
My Heart Belongs To Daddy
I used to fall
In love with all
Those boys who call
On young cuties
But now I find
I'm all inclined
To keep my mind
On my duties
Since I've begun to share
In such a sweet love affair
Though I'm in love, I'm not above
A date with a duke or a caddie
It's just a pose, 'cause my baby knows
That my heart belongs to daddy
When some good scout, invites me out
To dine om some fine fin and haddie
My baby's sure, his love is secure
Cause my heart belongs to daddy
Yes my heart belongs to daddy
So I simply couldn't be bad
Yes I'm gonna marry daddy
Da-a-a-a-a-a-a-a-ad
If you feel romantic laddy
Let me warn you right from the start
That my heart belongs to daddy
And my daddy belongs to my heart
Written by: Cole Porter (C. Albert P.)
posted by Lu |
2/11/2004 11:40:00 AM
erhört
scheinbar sind nicht alle götter taub, und wenn man nur lang genug mit dackelblick gen himmel starrt und ab und an ein menschlich gequältes seufzen hinterherschickt, dann kann sich der ein oder andere gott auch mal milde zeigen, und zwei menschenkindern eine eingebung schicken.
ob dabei jetzt der schickende oder der empfangende auf dem lokus sass, dass lass ich einfach mal aussen vor, auch weil es dramaturgisch nicht unbedingt relevant ist.
jedenfalls, und das ist der kern der wörter, jedenfalls setzen herr m. und ich uns über karneval ab, lassen die jecken jecken sein, bützen nur uns selbst, packen den wagen und flüchten in die stadt der liebe.
paris, oh du mein lichtblick.
wir werden mainstream.
posted by Lu |
2/11/2004 11:07:00 AM
Februar 10, 2004
ein umzug in gedanken
mir passiert grad nichts. wenn doch, dann hab ich genau dann keine zeit es zu schreiben. ich bin chronisch unausgeschlafen, könnte morgens um die drei stunden in die verlängerung gehen, und wenn ich dann draussen bin, würde ich viel lieber wieder umkehren und in der küche sitzen. frühstücken, laptop-fummeln, den vier fellchen zuschauen, zeit haben. dinge planen. sich auf irgendetwas freuen. wegfahren. tagelang einfach aus der stadt sein. keine verpflichtungen, kein job, keine 2do-listen die an allen ecken der wohnung und am lebensfluss pappen.
statt dessen pelle ich mich im dunkeln aus dem warmen plümo, aus m's armen, aus dem ganzen heimeligen ding, ziehe an, was mir zwischen die finger kommt, rieche viel zu lange an der kaffeedose, ziehe lustlos wimpern und lippen nach und gehe gelangweilt zur uBahn. ich schaue mir die leute an, zwei-drei minuten, dann schlage ich latent genervt mein buch auf. diese täglich gleichen leute, diese typen die aussehen wie 50, aber erst 30 sind. die schon alles gesehen und erlebt haben, angeblich, die sich die BILD unter den arm klemmen und auf kopftuchfrauen meckern. laut. so das alle das hören. regen sich auf, dass die griechischen jungs laut spass haben, auf dem weg zur schule. das alle sitzen, nur sie nicht. die freiwilligarbeitslosen deutschen mit ihrer BILD unterm arm. die ja für nix nix können, das sind ja alles die andern schuld. und die ausländer sowieso. so. sagen die. laut. in der bahn. anfangs, vor ein paar wochen hab ich noch genau so laut zu einer bekannten gesagt, dass der sich mal nicht so haben soll. ist ja nur neidisch, dass die kopftuchfrauen zum job fahren. und die griechischen jungs zur schule. zum gymnasium. hätte er ja auch mal machen können, in der schule aufpassen und so. ehrgeiz haben, ziele vefolgen.neulich hab ich mitbekommen, wie er einem kumpel, ebenfalls in freizeitballonseide gehüllt, tipps gegeben hat, wie der beim sozi noch mehr rausholen könnte. und wie man erst nach mittag zum arbeitsamt fahren braucht, wenn man ... ja. da wußte er bescheid. ich nehme "ihn" jetzt mal für die alle die so sind wie er. da gibt es nämlich morgens einige. so wie ihn. oft steht er auch am kiosk an der ecke. der besitzer, tägl. knapp vor der leberzirrhose, kennt seine pappenheimer, und schenkt auch kaffee aus. den trinken aber nur die taxifahrer, vom stand nebenan. am kiosk, da trifft man sich in meinem neuen viertel. schon morgens wenn ich dort vorbei gehe werden schnalzend bierflaschen geöffnet. alles deutsche. und dabei hat mein neues viertel eine hohe ausländerdichte, wie man hier so sagt. ausländerdichte. im haus neben uns wohnt auch eine türkische familie. haben die gekauft und fit gemacht. vier generationen unter einem dach, und den garten haben sie im sommer voll gemüse. süße kinder, uralte zahnlose oma. kein generationskonflikt. aber am kiosk, da stehen nur deutsche. und trinken ihr bier. und meckern auf die welt, und auf schröder und auf die türken im viertel. aber die hören das kaum, weil die schon längst ihre bäckereien aufgemacht haben, vom großmarkt zurück sind und die dönerspieße für mittags anheizen.
all das geht mir morgens durch den kopf, wenn ich zur bahn gehe. zehn minuten strammer fussmarsch. am strassenrand liegen ausgeplünderte videorekorder vom letzten sperrmüll. wenn sperrmüll im viertel ist, dann frage ich mich immer, woher die leute das ganze zeug zum wegschmeißen haben, haben sie doch eigentlich nichts. und morgens stehen dann die polnischen kastenwägen am strassenrand, mit schlafenden fahrern inside. möbelkreislauf.
aber all das wollte ich eigentlich gar nicht erzählen. das ich umziehe wollte ich sagen. in kürze. mit miagolare. nicht in eine neue wohnung.
posted by Lu |
2/10/2004 05:19:00 PM
liebes tagebuch,
mir sind gestern abend zwei dinge aufgefallen :
- es gibt ein leben ohne aktuellen harald schmidt im bett.
- es ist morgens wieder hell, wenn ich das haus verlasse.
posted by Lu |
2/10/2004 03:04:00 PM
Februar 09, 2004
künstlich amüsiert
alles im zeichen der kunst, auch wenn man lieber mit einer pizza delüx auf der couch liegen würde.
videoästhetik der letzten 25 jahre, JAU sagten m. und ich, und tauschten harte euros gegen zwei schnöde eintrittsbänder.
hätten wir geahnt, dass die ausstellung ähnlich öde wie die eintrittsbänder ist, wir hätten das geld in pizza investiert.
Eine fast unüberschaubare Menge von 100 Videomonitoren erwartet den Besucher im NRW-Forum Kultur und Wirtschaft in Düsseldorf - Sinnbild für die Bilderflut, mit der das Video seit Beginn der 80er Jahre reißend und gewalttätig die Trutzburgen der alten Kulturproduktion stürmt. Die Ausstellung VIDEO blickt in die Werkstätten und Videoarchive der Bilder-Avantgarde und präsentiert die wichtigsten zeitgenössischen Tendenzen. Quer durch alle Genres und Kultursparten. Denn nicht nur das Fernsehen und die Kunst haben vor dem schnellen Schnitt, der eigenwilligen Perspektive, dem Rausch der bunten Bilder kapituliert, sondern mittlerweile auch Film, Theater und Fotografie. Mit der Erfindung des Films lernten die Bilder laufen, mit der Verbreitung des Videos rasen sie nun.
jep. wenn ich diese erklärung kurz überarbeiten dürfte ? danke.
die überschaubare menge an kleinen fitzel-fernsehgeräten, die das nrw- forum seit ewigkeiten aus ihrem fundus verwertet, waren auf zwei räume aufgeteilt. in jedem gerät lief wahlweise ein musikvideo oder ein werbespot im loop. zum spass des besuchers merkte man mitten in raum eins, dass die reihenfolge irgendwie falsch herum ist und man sich grad wacker in die 80er zurückarbeitet. netter wäre es gewesen, hätte man mit dem anfang angefangen, und sich dann chronologisch in die jetztzeit geglotzt.
glotzen ist dafür auch das rechte wort, denn die kleinen fernsehgeräte waren nicht nur nett in reihen aufgestellt, sondern auch recht gnadenlos eingestellt. zu viel rot, zu wenig lautstärke, nach 15 minuten visueller gau mit irisbluten.
ich hatte erwartet, dass es mir jetzt visuell mal so richtig besorgt wird, fette bunte bilder, videos, brennende augäpfel etc...
bekommen haben wir die machs-dir-doch-selbst-nummer mit schlechtem nachgeschmack. und ewig verhedderte kabel an den kopfhörern, die jeweils paarweise seitlich am fernsehgerät hingen.
die v-friday-night, diesmal mit werkschau von spike jonez, war eine lose abfolge seiner musikvideos als videoprojektion. auf leinwand, im forum. werkschau in seiner laschesten form, genau wie die ausgeschenkte cola.
hätte ich die letzten jahre ohne fernseher und kabelprogramm gelebt ( was die götter zu verhindern wußten ), und in einer höhle blumensamen gezählt, hätte ich mich ganz bestimmt amüsiert. so waren herr m. & ich froh, als wir uns dieses papiereintrittsband von den handgelenken gebissen haben, und endlich wieder flimmerfrei gucken konnten, was auch irgendwie kunst war.
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2/09/2004 05:13:00 PM
zeit
hätte ich nur zehn minuten ...
wäre nur dieser arbeitsberg hier weg ...
hätte ich endlich einen vollen kaffeebecher und die hände frei ...
ich würde sofort einen fluffigen text schreiben.
später mehr über schlechte kunst, gutes essen, viele filme und schmutzigen sex.
posted by Lu |
2/09/2004 01:31:00 PM
Februar 06, 2004
mannigfaltig
nutzbar ist so eine stimmung übrigens. dochdoch. ich würde sie nicht einfach ordinär mit schlechter laune benennen, nein.
dafür ist sie zu vielschichtig, zu facettenreich diese stimmung. und so vielseitig übrigens.
man kann alles mit ihr machen. mann kann mit ihr radfahren, lesen, kaffee trinken, kochen, fernsehen, verreisen...
einfach alles wofür man nicht noch eine 2. person braucht. weil die stimmugn ist gern in alpha-position, sie teilt einen nicht. widmet man sich ihr in voller bandbreite, dann lullt sie einen brachial ein und haucht leise ins offene ohr : ja, heul ruhig. du hast in allen punkten recht und ich zeigs dir. und heute so richtig, knie dich schon mal hin.
ergibt man sich ihr völlig, ist man geliefert. der tag ist hin, wie man hierzulande in solchen belangen zu sagen pflegt.
ach, was kann man nicht alles in und mit dieser stimmung tun. man kann sie zum beispiel auch aufschreiben.
oder sich aufs brot schmieren. das mach ich jetzt. und garniere sie mit dub und muffin. aber zuerst muss sie heute mal selber schlucken.
eat this baby ! und den mund schön weit auf ....
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2/06/2004 10:48:00 AM
dunkel, ruhig und kaffee. vampirtage.
diese drei dinge wünschte ich mir heute morgen, als der tag heftig an meinem schlaf-shirt riss, der espressokocher gierig gurgelte, die fellchen ihr dosenfutter rissen, und der lippenstift im bad " yeah, benutz mich! " rief, während die sonne aufging. ich für meinen teil wäre sehr zufrieden gewesen, einfach nur in meinem dicksten kapuzenpulli zu verschwinden, einen großen becher kaffee zu schnappen und ins nächste kino zu gehen.
UND DORT DEN GANZEN VERDAMMTEN TAG LANG ZU BLEIBEN !!! so.
alles gucken. lostintranslation/moonstruck/nemo/im juli/wasweißichnoch ...
und dann im dunkeln nach hause, und irgendeine serie von teil 1-68. king of queens, sex and the city ... egal.
hauptsache andere machen den freitag heute, und ich guck zu.
irgendwann wird dieser vollmond vorbei sein.
ps: es gibt gleichgesinnte. anke kommt sicherlich gern mit, und der hier machts sowieso. und emiliy frag ich gleich beim eintopf hier.
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2/06/2004 09:46:00 AM
Februar 05, 2004
good morning düsseldorf
6:24 dringt durch das warme plümo hindurch das konzert eines an das geöffnete fenster prasselnden schauers nebst vogelgezwitscher in mein ohr. genüßliches einwickeln in die warme decke, in die geräusche, in die ruhe.
posted by Lu |
2/05/2004 10:13:00 AM
Februar 04, 2004
lieber kurzzeitbesucher,
sie sind mittig in meinem blog gelandet, weil sie eine suchmaschine mit so wohlformulierten fragen wie
" wie+mache+ich+richtig+analseks "
" sylt, goile nutten "
" lecker_rezepte " oder
" fycken, weiber, blahsen, alles " bemüht haben.
gut. um ihnen den weg kurz zu machen, es ist ja schließlich IHRE lebenszeit die sie mit diesen schnuckeligen kleinen dingen dort im internet vertreiben: hier finden sie das alles nicht. danke für ihren besuch, und viel spass noch im urlaub/kochtopf/analbereich.
mfg, lu.
posted by Lu |
2/04/2004 01:53:00 PM
was bleibt
spiegel online schreibt :
(...) Was in diesen Wochen erscheint wie eine plötzliche Heimsuchung, die wie aus dem Nichts aufgetaucht ist, entpuppt sich mehr und mehr als schleichende und menschengemachte Katastrophe. Unter dem Deckmantel von Geheimhaltung, Vertuschung und Zensur breitete sich der tödliche Erreger der Vogelgrippe - bereits seit dem letzten Sommer - in Asien aus.
...
Die Details des deutschen Krisenplans: In einer ersten Stufe würden drei Millionen Ärzte und Krankenschwestern das Präparat bekommen. "Sie haben den intensivsten Kontakt zu Erkrankten und müssen außerdem gesund bleiben, um weiter behandeln zu können", erklärt der RKI-Chef.
In einer zweiten Welle würden Polizei und wichtige Verwaltungsmitarbeiter versorgt werden, um die öffentliche Ordnung aufrechtzuerhalten - das sind weitere 3,8 Millionen Menschen. Als dritte Bevölkerungsgruppe kämen chronisch Kranke, vor allem jene mit Atemwegsleiden wie Asthma, an die Reihe.
Für mindestens 20 Millionen Bundesbürger müsste der Wirkstoff bereitstehen. Das sind rund 20 Tonnen Tamiflu. "Der Syntheseprozess des Wirkstoffs ist kompliziert, deshalb bezweifle ich, dass wir ohne Bevorratung eine solche Krise meistern könnten", sagt Kurth. "Demnächst wird das Ministerium daher Verhandlungen mit dem Hersteller aufnehmen."
hege ernsthaft den gedanken der ausgleichenden gerechtigkeit, auch wenn ich nicht im geringsten lust habe, für den rest die zweite wange hinzuhalten und noch vor sommereinbruch dank pandemie ins gras zu beissen.
ist die sammelpackung hühnerklein doch im supermarkt ganz schnell ( und ohne blutige finger zu bekommen) im einkaufswagen, gibt es doch genügend andere, die für uns die drecksarbeit machen.
wie viele seuchen braucht der mensch, um auf den ernährungsteppich und zahlenmäßig wieder ins ruder zu gelangen ?
müßte es in asien jetzt eine massenschlachtung aller menschen (!) geben, die den verdacht des virusträgers ebenso erfüllen, wie die vielen mistkratzer ihr eh schon erbärmliches leben aushauchen müssen, zur vorbeugung ... da würden die gemüter aber hochkochen.
was bleibt ? laut pandemieplan bleiben dann ganz viele beamte übrig. dienstleistungsmenschen aus öffentlichen einrichtungen wie krankenhäuser und polizei.
und austern. die bleiben dann wohl auch. für den rest gibts vorerst keinen impfstoff. an dritter stelle könnten also die bestattungsunternehmer noch mit ins impfboot, würden sie doch das geschäft ihres lebens machen.
(/duesterness)
posted by Lu |
2/04/2004 01:40:00 PM
aufruf !
an alle düsseldorfer kö-geher, grey-chefs und BBDO- praktikantinnen, und an frankreich :
rettet unsere miesmuschel !
fahrt nach sylt und holt euch den ultimativen eiweißschock.
posted by Lu |
2/04/2004 09:35:00 AM
Februar 03, 2004
rosa igel, oder wie ich mittags entspannte
"sooo, das wären dann heute dreizehn nädelchen. und nun schön augen zu und entspannen."
sprachs, drapierte noch drei rosa handtücher marke schönheitsfarm um mich herum, drückte den CD-player auf
" on " und weg war sie, die frau doktore.
30 minuten zeit. ich starrte erst mal wie gewohnt durch das guckloch der behandlungsliege ein loch in den fussboden. das fruchtfliegengefühl der letzten woche ließ heute auf sich warten, und ich versuchte krampfhaft, mich zu entspannen. augen zu, atmen, das wort " ruhe " visualisieren.
mein handy brummte im mantel, der in fast greifbarer nähe über dem stuhl lag. " mist " dachte ich, und ließ meine akupunktierte hand nebst arm unter dem handtuch richtung stuhl greifen. das handy brummte immer noch, während ich " die firma, mist , das ist sicherlich das büro, mist " dachte. gerade in dem moment, als ich meinen matel zu packen bekam, und er sich gen boden schlängelte, hörte das brummen auf, und die tür wurde aufgerissen. herein kam frau doktor, die mütterlich nachschauen wollte, ob ich denn auch richtig entspannt bin. ich, halb von der liege gerutscht, in der hand meinen mantel, stotterte nur " äh ... mein ...äh ... ich dachte " , und
sie " nanana ... jetzt aber wieder gerade hinlegen " . sprachs, guckte streng, und warf die laken wieder über mich. ein letzter blick und die tür wurde dynamisch geschlossen. also augen zu, atmen nicht vergessen, ach nee, das war ja trainer t. , entspannen. die CD lullte mich in asiatische klänge und gesänge in ihrer höchsten form, womit ich die oktaven der sängerin meine.
in diese geräuschkulisse mischte sich plötzlich ein dunkles gurren. da ich im 8 stock eines 8stöckigen hauses mitten in der innenstadt unter rosa handtüchern lag, und draussen die ersten frühlingstemperaturen frühling gaukelten, konnte eine taube nicht weit sein. genauer : anfangs eine weibliche taube. ruhig und zufrieden in der warmen mittagssonne. kaum sass sie, gesellte sich ein täuberich hinzu. mittig im frühlingshormonschwall fing er lautstark mit seiner recht penetranten werbung an. frau taube zierte sich ein paar minuten, während der herr täuberich alles gab und dezibelstark gegen meine entspannungsmusik angröhlte.
ich hob den kopf und sah grad noch, wie ein zweiter und dritter täuberich im anflug waren, während der erste die gunst der stunde nutzte, und auf frau taube hüpfte. das konnten die nebenbuhler nicht einfach so mit ansehen, und mitten in meiner halben stunde entspannung brach vor meinem fenster ein tauben-gangbang los.
ich legte entnervt meinen kopf wieder in die liegemulde und versuchte mich auf das wort " entspannung" zu konzentrieren, als im nebenraum ein handy polyphon loshämmerte.
die sprache, die während des knapp 5minütigen gesprächs genutzt wurde, ist und bleibt mir ein rätsel. aber sie schien zu funktionieren, wenn auch nur sehr laut.
frau doktor kam wieder rein, erwischte mich bei nix und fragte : " und ? alles klar soweit ? " schicksalsergeben hauchte ich ein " jaja " durch die mulde, und hoffte, es würde sich entspannt genug anhören.
" gott, die arme " rief sie in richtung frau taube, war mit drei schritten am fenster, donnerte kräftig die handfläche dagegen, dass nur noch wirbelnde federn und flüchtende vögel zu sehen waren.
ruhe. stille. alleine im raum. noch zehn minuten.
nach zwei minuten ging eine sirene los.
" los, raus hier, wir haben rauchalarm im treppenhaus. schnell ! " blafft mich die arzthelferin an.
ich hüpfe von der liege ( hüpfen ist jetzt mal gelogen ), raffe die rosa handtücher um die hüften, schnappe meine tasche und stehe kurz darauf im treppenhaus.
auf meiner rückseite 13 nadeln verteilt, eine als antenne genau oben auf dem scheitel, die letzte im fussknöchel aussen links ( meridianpunkt 61 um genau zu sein )
in drei rosa handtücher eingeschlagen, und sehe aus wie ein rosa behandtuchter igel.
im gleichen haus, eine etage darunter, ist ein asiatischer was-auch-immer-verein. und die standen auch alle im treppenhaus. neben mir eine frau mit infusionsflasche in der hand, den tropf im arm und ihre handtasche zwischen den beinen klemmend, ebenfalls patientin meiner frau doktore.
aber die optische attraktion schien auf meiner seite zu liegen, denn die rund über den daumen gepeilten 10 chinesen nickten mich alle grinsend an und sagten " jaja-hihi " . bevor ich in ein gespräch verwickelt werden konnte, wackelte meine tasche erneut, mein handy gab alarm.
" was ich mache ? äh ... ich stehe mit handtüchern bekleidet in der innenstadt in einem hochhaus, im treppenhaus, und genieße die entspannung meiner akupuntur ... ja, du hast richtig gehört. nein, nicht schwanger ... wegen rauchalarm. ja. tschüß mutter. ich ruf zurück, wenn ich wieder in normalen klamotten stecke. tschüß " zwischenzeitlich haben sie den rauchsünder gefaßt. ein mensch, der heimlich im aufzug eine zigarette angemacht hat, vor aller augen böse abgeführt vom stocksauren wachdienst nebst hausmeister.
" wo ist die infusion und die aku ? " rief frau doktor aus dem 8ten .
" hier draussen, wir kommen " riefen wir unsisono zurück, klemmten uns unsere taschen zwischen die zähne und gingen zurück in die praxis, um uns die nadeln ziehen zu lassen.
und das nächste mal nehm ich kopfhörer mit.
posted by Lu |
2/03/2004 03:06:00 PM
2004
scheint das jahr des abgebens und aufräumens zu werden.
feng shui your life, riefen letzte nacht sechs nonnen in ihr handy, während ich kartoffeln für 2005 verbuddelte und eine rasierte katze anstarrte.
wenn ich grad nicht emotional so beschäftigt wäre, könnte ich mich vorsorglich ein wenig in vorfreude üben.
aber so grüble ich und grüble ich und verpasse etwas ganz wichtiges. nämlich die gegenwart nebst heutigem tag. statt mit meinen wachen gedanken ( für die träume kann ich nix ) im hier und jetzt zu robben, mich grinsend an den schönen dingen des tages zu schubbern, habe ich einen gedanken zu weit hinten, einen anderen zu weit vorn in der zukunft. und die kann doch eh keiner, also lasst mich doch in ruh' damit, ihr kleinen plagegeister.
gleich wird wieder genadelt und mein fester vorsatz ( ausser : keine schokolade mehr für heute, morgen und übermorgen ) für die halbe stunde, die ich dann dort liegen bleiben muss : kopf ins aktuelle halten. und nur da verweilen.
posted by Lu |
2/03/2004 11:13:00 AM
beim friseur
strähnchen wie immer ?
jep, mach mal e05f0f.
posted by Lu |
2/03/2004 11:05:00 AM
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